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Ultraschall-Untersuchung

Vaskuläre Neurologie, z.B. Schlaganfall

Jährlich kommt es in Deutschland zu ca. 270.000 Hirninfarkten

Eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen ist der „Schlaganfall“, der auch als „Apoplex“ (von altgriechisch ἀποπληξία‚ Schlag) oder „Stroke“ (englisch für „Schlag“) bezeichnet wird. Diese Bezeichnungen sind aber strenggenommen unexakt, da sie, eher beschreibend, ein „schlagartig“ einsetzendes Defizit bis hin zum Sturz durch eine „wie ein Schlag“ einsetzende Lähmung bezeichnen, nicht aber dessen Ursache.

Ein solches neurologisches Defizit kann aber durch verschiedene Erkrankungen, vor allem durch Hirninfarkte – also, in Analogie zum Herzinfarkt, durch einen Gefäßverschluss mit Ausfall des nachgeschalteten Organs – und durch Hirnblutungen, etwa als Komplikation eines dauerhaft erhöhten Blutdrucks, auftreten. Die Therapie eines Hirninfarktes unterscheidet sich im Akutfall aber ganz entscheidend von der einer Hirnblutung, sodass der Kenntnis der Ursache des „Apoplex“ in der neurologischen Notaufnahme die größte Bedeutung zukommt. Jährlich kommt es in Deutschland zu ca. 270.000 Hirninfarkten und zu ca. 55.000 Hirnblutungen.

Die Auswirkungen eines solchen Ereignisses sind sehr variabel. Grundsätzlich gilt die Hirnblutung als die akut bedrohlichere Pathologie. Das liegt an dem dynamischen Charakter der Hirnblutung, bei der es, je nach Blutungsursache (also etwa eines unkontrollierten Bluthochdruckes, einer Gefäßanomalie oder einer Blutgerinnungsstörung durch eine gerinnungshemmende Therapie) z.B. zu prognoseverschlechternden Nachblutungen kommen kann. Auch beim Hirninfarkt kann es zu Komplikationen wie Einblutungen oder Hirndrucksteigerung bei großen Infarktarealen kommen, die Akutpathologie besteht hier aber zunächst in dem Ausfall der vom Infarkt betroffenen Hirnrindenfunktion, also etwa einer Lähmung oder Sprachstörung.

 

Für die Langzeitprognose, also das Ausmaß des dauerhaft verbleibenden Behinderungsausmaßes, ist bei einem klassischen Hirninfarkt wie auch bei der Hirnblutung grundsätzlich das Ausmaß der eingetretenen Hirnschädigung entscheidend; mit Ausnahme der sogenannten „lakunären Infarkte“, die trotz sehr kleiner Infarktausmaße durch Schädigung wichtiger Zentren dennoch erhebliche Defizite verursachen können, gilt, dass größere Infarkte meist auch schwerere Behinderungen hinterlassen.

Nach eingetretenem Schlaganfall ist daher die SOFORTIGE Verständigung der Rettungskette (112: „Hilfe, ich habe einen Schlaganfall!“) entscheidend, da in den ersten Stunden – und innerhalb dieser ersten Stunden je früher desto besser – durch eine sofort durchgeführte Therapie in einer spezialisierten Stroke-Unit erhebliche therapeutische Effekte bis hin zur völligen Wiederherstellung erreicht werden können.

Bei eingetretenem Defizit kommt der frühen und konsequenten Rehabilitation die größte Bedeutung zu.

 

Bei Verdacht eines Schlaganfalles prüfen:

F

einseitige Gesichtslähmung
(„Face“: Mundwinkel hängt, Mund schließt nicht mehr)

A

einseitige
Arm-Lähmung
(oder
Bein-Lähmung)

 

S

Sprachstörung (Wortfindungs-störung,
veränderte Sprache)

 

T

„Time is Brain“ 
Warten sie nicht auf Besserung.
Rufen Sie sofort die 112!

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